Der Gedenktag zur Erinnerung an die Verbrechen der Reichspogromnacht war Anlass für zwei meet2respect-Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse der Friedrich-Ebert-Oberschule. Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Solveig Enk von der Auen-Kirchengemeinde in Wilmersdorf gestalteten LehrerInnen der Schule den Tag, um das Bewusstsein für Abwertung, Diskriminierung und Ausgrenzung von Minderheitengruppen in der heutigen Zeit zu schärfen.
Rabbiner Daniel Alter und der muslimische Seelsorger Imran Sagir sprachen deshalb mit den Jugendlichen darüber, wie sie als jüdischer und muslimischer Mensch heute mit Anfeindungen, die sie aufgrund ihrer Religion erleben, umgehen. Gerade vor dem Hintergrund sich im Aufschwung befindlicher rechtspopulistischer Bewegungen brachten die beiden Religionsvertreter überzeugend ihre Erfahrungen und Sorgen herüber und kamen mit den Jugendlichen über deren Erfahrungen ins Gespräch. Es wurde schnell klar, dass auch die Schülerinnen und Schüler Beleidigungen, Abwertungen und Ausgrenzung im Zusammenhang mit Religion, aber auch aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder Erscheinung kennen. Zusammen arbeiteten sie heraus, dass die Ereignisse des 9. November 1938 im Ausmaß der Gewalt und Zerstörung sowie vor allem durch den schrecklichen weiteren Verlauf, der im Holocaust mündete, alleine stehen. Und doch wurde klar: Gewalt gegen Minderheiten gibt es auch heute und wir alle müssen Zivilcourage zeigen, um dem Hass nicht das Feld zu überlassen.
Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Oberschule, die sich eindrucksvoll für Vielfalt und ein gemeinsames Zusammenleben ausgesprochen haben, sowie an Solveig Enk, Herrn Blanck und Frau Joschi, die die Begegnung ermöglicht haben!